Am späten Nachmittag erreiche ich die Insel Kythera, mein Tagesziel. Als ich die Hafeneinfahrt von Ormos Kapsali runde, weitet sich mein Herz: Ein so schönes Plätzchen hatte ich nicht erwartet! Idyllisch um eine große Sandbucht gegliedert...
...überragt von einer mächtigen Festung...
zeigt sich der Ort von seiner schönsten Seite. Ich bin begeistert. Die lange Mole (auf die freundlicherweise groß „wellcome“ geschrieben wurde) ist fast leer, ein gelungenes Anlegemanöver schließt den Tag am Wasser ab:
Spontan beschließe ich nach dem ersten Eindruck, hier ein paar Tage zu verbringen.
Die Insel liegt 9,5 sm südwestlich vom Ak. Maleas und 4,5 sm südlich von Elafonisos. Die Gesamtfläche der Insel beträgt ca. 285 km². Die Insel ist gebirgig, die Vegetation karg, lediglich das Hochplateau im Inneren wird landwirtschaftlich genutzt. Die Insel war wegen ihrer strategisch wichtigen Lage stets umkämpft. Schon in der Antike war sie ein wichtiger Schauplatz des Peloponnesischen Krieges. Ihre Blütezeit erlebte sie in venezianischer Zeit, bis zur Eroberung und Brandschatzung durch den Piraten Barbarossa 1537. Auch in der Mythologie hat die Insel ihren Platz, gilt sie doch als Geburtsort der Aphrodite, die hier dem Meeresschaum entsprungen und an Land gestiegen sein soll (was übrigens auch Zypern für sich reklamiert). Die Insel ist touristisch teilweise erschlossen, es dominiert der innergriechische Tourismus. Der Flugplatz wird von Athen aus regelmäßig angeflogen. Der Hauptort Kythira im Süden liegt unterhalb der erhalten gebliebenen venezianischen Festung und oberhalb von Ormos Kapsali.
Gegen Abend kommt die „Hellenic Coast Guard“ an den Steg, ich werde mit Handschlag (!!!) von der jungen Beamtin begrüßt und herzlich willkommen geheißen. So perplex war ich schon lange nicht mehr…
Etmal: 23,5sm, Position: N 36° 08,58’ / E 022° 59,97’