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Dienstag, 2. Juni 2009

Von Iraklion nach Westen

Zeitig breche ich auf, ein Hauch von Wind weht. Nur schnell weg von dieser schmutzigen und lauten Stadt. Noch Stunden später höre ich draußen auf See ihren Lärm. Hierher käme ich nur mehr unter massiver Gewaltandrohung. Den ganzen Tag lang ärgere ich mich über den schwachen und drehenden Wind. Ich quäle mich Richtung Westen der Küste entlang, es ist zum Verzweifeln. Die flappenden und schlagenden Segel nerven, zudem habe ich eine nachlaufende Restdünung, welche gewaltige Unruhe ins Schiff bringt. Gegen Abend schläft dann der Wind ganz ein; unter Motor steuere ich eine Bucht an, wo sich laut Google Earth ein kleiner Hafen befinden soll. Den Hafen gibt es tatsächlich, leider ist er voll belegt. So lege ich mich in der Bucht, welche gegen den zurzeit wehenden Westwind gut geschützt ist, vor Anker. Kaum fange ich zu kochen an, fängt es an zu pfeifen; ich messe in den Böen bis zu 20 Knoten, also nichts Tragisches. Das Baro ist allerdings ziemlich schnell um einige Hektopascal gefallen. Ich stecke für die knapp drei Meter Wassertiefe fünfundzwanzig Meter Kette und richte Sandpiper für einen Schnellstart her, falls es in der Nacht losgehen sollte.
Dank der umliegenden Strandcafes habe ich Internetzugang; ich rufe einige Wetterberichte ab, aber es dürfte sich nichts Dramatisches ereignen – so hoffe ich zumindest…

Etmal: 25sm, Position: N 35° 24,57’ / E 024° 47,08’