Ich besichtige die Stadt und die Festung Koroni:
Na ja. Die Festung zerfällt von selbst, anscheinend wurde schon damals am Baumaterial gespart - oder anderweitig verwendet:
Zu Mittag laufe ich aus, Kurs Methoni, meinem Tagesziel. Dort, im großen Naturhafen möchte ich mich versorgen und passendes Wetter abwarten für den nächsten großen Schlag. Am Anfang geht es zäh, doch der Wind legt kontinuierlich zu, bis zu 25 Knoten werden es. Das bedeutet Arbeit für mich und ein nasses Deck für Sandpiper. Bei Starkwind macht es direkt Spaß, mit dem Kielschwerter aufzukreuzen, denn selbstverständlich kommt der Wind von gegenan… Nachdem ich dem Motor nicht mehr traue starte ich ihn einmal im Lee einer Insel, wo, seglerisch betrachtet, eh grad nichts weitergeht. Ich stehe knapp vor meinem ersten Herzinfarkt, als der Motor plötzlich zum Stinken beginnt, sanft quietschende Geräusche von sich gibt und ohne meine Erlaubnis urplötzlich abstirbt. Die sofort einsetzende Panikattacke bekämpfe ich mit positivem Denken, tiefer Bauchatmung und heftigem Fluchen. Dieser verdammte Motor nervt schön langsam. Einsetzende Böen lenken mich zum Glück ab. Ich schaue, dass ich nach Methoni hochkomme - dort kann ich unter Segel ein Ankermanöver fahren und liege dann sicher. In einen richtigen Hafen oder Marina würde ich mich unter Segel nur äußerst ungern wagen. Der Tag vergeht mit einem verbissen geführten Kampf um Höhe. Bei der Ankunft (noch bei Tageslicht!!) wieselt Sandpiper wieder einmal frech bis in die erste Reihe der Ankerlieger durch. Bei drei Meter Wassertiefe und genügend Abstand zum Ufer schnell die Fock weggerollt, den Bug in den Wind gedreht, die Großschot losgeworfen, nach vorne gesprintet, beim Stillstand von Sandpiper den Anker raus, wieder zurück das Groß back halten um etwas Fahrt retour aufzunehmen und den Anker ein bisschen einzugraben. Dann noch das Groß runter – wir sind wieder einmal sicher angekommen. Müde aber zufrieden genieße ich dann eine große Tasse Kaffee im Cockpit.
Was soll ich bloß mit der amerikanischen Fehlkonstruktion anfangen? Anzünden geht nicht wegen der Umweltverschmutzung, versenken daher auch nicht. Rohe Gewalt mit einer Axt oder doch noch einen Reparaturversuch starten? Am Besten wird es wohl sein, eine Nacht darüber zu schlafen….
Etmal: 32sm, Position: N 36° 48,98’ / E 021° 42,64’