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Mittwoch, 29. Juli 2009

Von Malta nach Pantelleria, 1. Tag auf See

Gegen Morgen, so um vier Uhr, wache ich auf, leider kein Wind, also brauche ich gar nicht so zeitig aufbrechen wie geplant. Ich versuche trotzdem zu dieser nachtschlafenden Stunde eine Internetverbindung herzustellen, was mir aber nicht gelingt. Verdammt noch mal, ich möchte mich doch per Mail verabschieden, bevor ich wieder in den Weiten des Meeres verschwinde! Um acht Uhr dann das Gleiche Spiel – keine Internetverbindung, kein Wind… Trotzdem: Ciao Valletta, ciao Malta!! Ich laufe unter Motor aus und gurke die Küste nach Nordwesten hoch. Ein Verkehr an Wasserfahrzeugen aller Art herrscht hier, sagenhaft. Ich weiß zwar nicht wo die hinwollen, sie sind jedenfalls alle schneller dort als ich… als ich die Nachbarinseln von Malta, Comino und Gozo, hinter mich gebracht habe, hört der Verkehr schlagartig auf. Gott sei Dank! Außerhalb der Abdeckung durch die Inseln kann ich endlich die Segel setzen, doch der Wind kommt gegenan und ist nur schwach. Eine elende Kreuzerei beginnt - wieder einmal. Den ganzen lieben Tag lang kämpfe ich mit nur mäßigem Erfolg. Mit Einbruch der Dämmerung wird das Deck taunass; ein Zeichen, dass kein Wind kommen wird. (Alte Seefahrerregel) In der Nacht wird es noch schlimmer, schlaftrunken muss ich wehrlos mit ansehen wie Sandpiper zeitweise sogar rückwärts „segelt“ - die fast wie höhnisch blinkenden Lichter von Gozo immer noch in Sichtweite. Wenigstens von der Großschifffahrt bleibe ich noch verschont; so kann ich halbwegs ungestört lesen. Antonio Tabucchis „Erklärt Pereira“ ist an der Reihe.

Etmal: 48sm, Position: N 36°12,08’ / E 014°12,70’