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Freitag, 27. August 2010

Liparische / Äolische Inseln – Stromboli

Wenn ich schon mal da bin, schau ich mir den Vulkan Stromboli auch an – also nichts wie hin. Hoffentlich geht er nicht gerade dann hoch, wenn ich komme…
Da kann ich dann gleich noch was klären: Die griechische und die römische Mythologie sehen die Inseln als Sitz des Windgottes Äolus an, woher sich der Name Äolische Inseln ableitet. Mit dem Typ hab ich eh zu reden – bezüglich Windstärke und Windrichtung während meiner Reisen! Da gibt’s nämlich einiges zu mäkeln…
Die ganze Nacht blies der Wind in angenehmer Stärke und in die richtige Richtung. Kaum mache ich mich aber am Morgen nach meinem kärglichen Frühstück auf den Weg – na was wohl? Der Wind schläft ein, ich muss den Motor bemühen.
Die 34 Meilen lange Überfahrt verlief problemlos, zweimal kreuzten Delfinschulen meinen Weg, zeigten aber kein gesteigertes Interesse an „Najade“ und mir.
Obwohl ich verschiedene Köder ausprobiere fällt kein schmackhafter Flossenträger auf meine fiesen Tricks rein. Vielleicht sollte ich an meiner Angeltechnik doch noch etwas arbeiten?
Was gibt’s zum Stromboli zu sagen?? Nun, Stromboli gehört mit seinen Nachbarinseln Lipari, Salina, Vulcano, Panarea, Filicudi und Alicudi zur Inselgruppe der Äolischen oder Liparischen Inseln im Tyrrhenischen Meer mit etwa 14.000 Einwohnern. Zu den sieben bewohnten Inseln kommen noch eine Reihe kleinerer, unbewohnter Inseln und Felsklippen hinzu. Die Höhe der steil aus dem Wasser aufragenden, nahezu kegelförmigen Insel Stromboli beträgt vom Meeresspiegel aus ca. 926 m:


Die Fläche der Insel beträgt nur ca. 12,6 Quadratkilometer, was für diese Höhe ungewöhnlich ist. Die Insel trägt ihren Namen nach der Vollkommenheit ihres vulkanischen Kegels, abgeleitet vom griechischen Wort Στρογγυλή (Strongyle), der Kreisel. Auf der Insel Stromboli befinden sich zwei Ortschaften. Dort leben ca. 480 ständige Einwohner. An der Nordwestseite der Insel liegt die berühmte „Sciara del Fuoco“ („Feuerrutsche“)...


...an deren oberem Ende sich die Krater befinden und über die die Lava des Vulkans manchmal ins Meer hinab fließt. Der Stromboli ist ständig aktiv. In unregelmäßigen Abständen (wenige Minuten bis stündlich) kommt es aus mehreren Krateröffnungen zu größeren und kleineren Eruptionen. Das ausgeworfene Material fällt meist in den Krater zurück oder es rollt teilweise über die Sciara del Fuoco ins Meer.
Na gut. Aus dem Krater steigt kontinuierlich Rauch (oder Dampf) auf, sonst tut sich nichts. Wer aber glaubt, hier ein ungestörtes Naturparadies vorzufinden, hat sich stark getäuscht. Hier tanzt nämlich der Bär. Ausflugdampfer zischen aus allen Richtungen herbei, an der flachen Nordostseite liegen ca. 60 Schiffe (keine kleinen) vor Anker. Der schwarze, da aus Lavasand bestehend, Strand ist gerammelt voll, Musik dröhnt herüber, Jetskifahrer machen sich wichtig, Schlauchboote flitzen zwischen den Schiffen umher. Na bravo, genau das was ich brauche…


Beeindruckend ist die Kulisse des kleinen Bruder des Stromboli, des „Strombolicchio“, der nur knapp eine Meile nordöstlich entfernt liegt. Dabei handelt es sich um den erstarrten Kern eines Vulkans:


Ich muss auf 10m Wassertiefe ankern; beim Tauchen stelle ich fest, dass der Ankergrund alles andere als ideal ist: Loser Lavasand, vermischt mit größeren Steinen. Ich verhake meinen Anker so gut es geht hinter einem dieser Steine und hoffe das Beste.
Schaun wir mal, was die Nacht bringt, vielleicht rumort der Vulkan ja ein wenig und macht mich nervös...

Etmal: 34sm, Position: N 38° 48,25’ / E 015° 14,72’