Der Vormittag fing dann auch gleich „gut“ an, da ich beim Anlanden in der "Brandung" ziemlich nass geworden bin und so durchnässt durch die Stadt hatschen musste. Das Gleiche passierte mir beim Ablegen wieder, da wurden zusätzlich noch die eingekauften Lebensmittel nass... Dann trieb mir noch das Schlauchboot davon, dem ich 100 Meter in dem nicht sauberen Wasser, wo übrigens Badeverbot (!!!) herrscht, hinterher schwimmen musste. In Zukunft werde ich auf den Knoten „Eineinhalb Rundtörns mit zwei halben Schlägen“ lieber verzichten und auf den altbewährten „Palstek“ zurückgreifen. Das ist nämlich schon das dritte Mal heuer, dass sich das aufgeblasene grüne Ding unerlaubterweise von der Truppe entfernt hat…
Hier in Sant’ Agata di Militello bekomme ich endlich jenes Messer, das ich schon lange gesucht habe: Ein typisch italienisches Spring – Stilett, mit Messinggarnitur und schönen Holzgriffschalen.
Gegen Mittag dreht der Wind wie vorhergesagt (sieh an, sieh an!!) auf Ost, ich nutze die Gunst der Stunde und laufe aus Sant’ Agata di Militello aus:
Ein leichter Schiebewind bläst uns Richtung Cefalu, welches 28 Meilen entfernt liegt. Dort waren meine Eltern vor langer, langer Zeit einmal auf Urlaub, darum möchte ich mir den Ort auch mal anschauen.
Es gibt eine alte Regel die besagt, dass, wenn man am Meer in der Ferne Wolken sieht, darunter Land liegt. Nun, dieses Foto, während der Fahrt gemacht, bestätigt diese These in eindrucksvoller Weise (Es handelt sich dabei um einen Teil der Äolischen Inseln):
Nicht weit von der Küste entfernt verläuft die Autostrada Messina – Palermo. Die endlose Kette von aneinanderfolgenden Tunneln muss ein Vermögen gekostet haben:
Die Städtchen an der Küste – eingesperrt zwischen Meer und Küstengebirge, oft geteilt durch Eisenbahn und Durchzugstrasse. Gleich vom (meist sandigen) Strand weg steil ansteigendes Gelände, bis ins einsehbare Hinterland reichend, teils hügelig, teils gebirgig, bewaldet und nicht so karstig wie in Kroatien oder Griechenland, auf den Höhen oft befestigte Siedlungen, manchmal wie Schwalbennester an den Felsen klebend:
Die Küste (zumindest in diesem Bereich) ist ohne schützende Buchten oder Inseln, auch nur wenige Schutzhäfen gibt es zum Anlaufen.
Seglerisch betrachtet ist wenig bis nichts los, nur ab und zu irrt ein einsames Schiffchen umher.
Viele (Würfel?) Quallen treiben hier munter im Meer – zwischen dem Plastikmüll...
Gegen Abend laufe ich in den Hafen von Cefalu ein, im Vorhafen bekomme ich ein Plätzchen, allerdings für meinen Geschmack etwas zu knapp an der mit Steinen angeschütteten Kaimauer. Das gefällt mir zwar gar nicht, aber was soll ich bei der einbrechenden Dunkelheit noch anderes unternehmen? Also fahre ich den Anker besonders sorgsam ein, setze einen Ankerball zur Orientierung und hoffe, dass die Nacht nicht allzu unruhig wird.
Etmal: 28sm, Position: N 38° 02,40’ / E 014° 02,10’